Am 20.9.2017 fand die Waldprüfung für den gehobenen Forstdienst in NRW statt. Nach bestandener schriftlicher Prüfung mussten sich die vier Forstinspektorenanwärterinnen und die dreizehn Anwärter dem Prüfungsparcours im Regionalforstamt Münsterland stellen. Im Forstbetriebsbezirk Horstmar waren die acht Stationen des sehr praxisnahen Kurses im Privatwald aufgebaut.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Prüfungsausschusses Jürgen Messerschmidt wurden die Kandidaten auf den Weg geschickt, nicht ohne den Hinweis des Leiters des Regionalforstamtes Heinz-Peter Hochhäuser: „Wenn Sie nicht mehr im Wald stehen, haben Sie sich verlaufen!“ Mit etwas gelösterer Stimmung fielen den meisten Anwärtern die Fragen an den Stationen nicht mehr schwer.
Bodenansprache und Behandlung eines Buchen-Eichenmischbestandes stand auf dem Programm sowie ein Beratungsgespräch mit einem „Waldbesitzer“ Franz Stockmann ( Leiter Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe), der unbedingt seine alten Roundup-Vorräte verbrauchen wollte. Ein weiterer „Waldbesitzer“ (Herr Hochhäuser) hatte Probleme mit seinem Nachbarn und wollte wissen, ob seine durchgewachsene Weihnachtsbaumkultur überhaupt Wald sei.
Mit Holzaushaltung an Eiche und Lärche wurde es wieder sehr praktisch, genau wie bei der Behandlung eines jungen Lärchen-Buchenbestandes.
Es schloss sich eine Naturschutzstation mit dem Thema Alt- und Totholz sowie die obligatorische Station zum Thema Wildbewirtschaftung und Jagd an. Hier musste u.a. die Anlage einer Wildwiese beschrieben werden.
Mit der Durchforstung eines Buchenaltholzes ging der Parcours zu Ende. Hier wurde nicht nur nach Kosten und Leistung der Unternehmer gefragt, sondern auch die Verkehrssicherung an einer stark befahrenen Straße musste gemanagt werden.
Die Prüfung verlief sehr fair und praxisnah, das wurde auch im Anschluss durch viele Gespräche mit den Anwärtern bestätigt. Im nahegelegenen Landhotel Waldschlösschen fand die heutige Prüfung bei westfälischer Hochzeitsuppe sowie Kaffee und Kuchen ihren Abschluss.
An den beiden folgenden Tagen fanden die mündlichen Prüfungen statt. Alle Anwärter bestanden ihre Prüfung und konnten Ihre Urkunden am 28.9. in Empfang nehmen.
Gesamtergebnis: fünfmal gut
zwölfmal befriedigend
Von der IG BAU wurde ein Buchgeschenk überreicht, wir gratulieren allen zur bestandenen Prüfung. Die beste Note erreichte Prüfung machte Nils Benfer aus dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft.
Durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW konnten 12 Anschlussverträge angeboten werden. Die restlichen Anwärter hatten bereits andere Jobs, bzw. studieren weiter.