Berlin, 21.01.2019
Dürre, Stürme und Schneechaos – extreme Wetterlagen zeigen inzwischen auch hierzulande die Folgen des Klimawandels auf. Hiesige Wälder sind doppelt betroffen. Denn die Bäume leiden nicht nur unmittelbar unter Trockenheit und Sturm, sondern auch mittelbar etwa durch verstärkte Waldbrände oder Borkenkäferplage in Folge der Trockenheit. Laut aktuellem Waldschadensbericht sind in einigen Bundesländern bereits vier von fünf Bäumen geschädigt, die Hälfte davon sogar schwer.
Die Forstgewerkschaft IG BAU begrüßt den erklärten Willen der Politik, die Herausforderungen für die Wälder im Zuge eines sogenannten Waldumbaus zu meistern. Jedoch vermissen die IG BAU-Experten dabei die Einbeziehung der Fachkräfte.
In den am 18. Januar anlässlich der Grünen Woche formulierten IG BAU-Positionen stellen die Mitglieder der Bundesvertretung Beamtinnen/Beamte und Angestellte in Forst und Naturschutz klar: „Förster und Waldarbeiter sichern mit ihrer Arbeit alle gesellschaftlich gewollten Funktionen des Waldes“. Gemeint ist damit Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Schutz für Trinkwasser und saubere Luft, Erholungsraum für Menschen sowie als Lieferant von Papier, Bau- und Brennholz und nicht zuletzt als CO2-Speicher, um die Erderwärmung zu drosseln. „Der Umbau hin zu einem klimastabilisierenden Wald erfordert flächendeckend das Engagement von gut qualifiziertem Fachpersonal“, so die IG BAU-Experten.
Dazu sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum: „Der Wald ist ein empfindliches Ökosystem. Damit er Unwetter und Klimaanpassung meistert, braucht es Wissen und Können der Menschen, die im Wald arbeiten. Nach jahrelangem Personalabbau gilt es jetzt, diese Spezialisten auszubilden und zu binden. Jeder, der mit und in der Natur arbeitet weiß, dass ein nachhaltiges Planen notwendig ist. Wir erwarten von der Politik ein ebenso nachhaltiges Engagement für die Ausstattung der Wälder mit mehr gut qualifiziertem Fachpersonal.“