BUND hält flächige Aufforstung für falsch !

In einem Interview mit Martin Korte stellt Holger Sticht die Sichtweise des BUND in NRW zum vereinbarten Waldpakt und den geplanten Maßnahmen dar.

Leider werden in diesem Interview aus fachlicher Sicht neben zutreffenden und akzeptablen auch falsche Ausagen getroffen. Z.B. die Aussage das es aus naturwissenschaftlicher Sicht falsch ist von einer Aufforstung von Wäldern zu sprechen und das nur Plantagen aufgeforstet werden können, verbunden mit der Forderung auf eine ausschließliche natürliche Waldentwicklung zu setzen.

Unabhängig von den Defintionen der Begrifflichkeiten, die zur Zeit wirklich niemanden interessieren sollten, würde großflächig die Idee einer natürlichen „Wiederbewaldung“ auf abgestorbenen Flächen praktiziert werden, dann würden bedingt durch die bestehenden Rahmenbedingungen (Wilddichte, fehlende Laubbäume als Samenbäume, Konkurrenzdruck der Fichte usw.) gerade in den ehemaligen Fichtenmonokulturen wiederum erst einmal Fichtenwälder entstehen, das dies das Ziel auch aus naturschutzfachlicher Sicht sein soll kann man sich nicht vorstellen. Es sei denn die Gesellschaft und deren Anforderungen an einen Wald haben die Zeit vieler Generationen dieses Ziel zu erreichen,

……….. ich denke nicht.

Auch die immer wieder vertretene Auffassung das der Wildverbiß durch ein Belassen der abgestorbenen Fichten auf der Fläche einen natürlichen Verbißschutz darstellt, stellt eine Annahme dar die jeglicher fachlicher Grundlage entbehrt.

Die Kritik am Waldpakt das nicht auf Naturverjüngung gesetzt wird oder gesetzt werden soll entspricht nicht den Gegebenheiten, eine große Anzahl der Waldbesitzer und Forstkollegen setzen schon seit langem auf die Nutzung und Unterstützung von natürlich verjüngten Bäumen und dieses Vorgehen wird durch den Waldpakt in keinster Weise unterbunden. Hier kann jeder Waldbesitzer selbst entscheiden inwieweit die natürliche Verjüngung genutzt werden soll.

Letztendlich werden im Interview auch Beispiele für Verstöße gegen Ökologie und Nachhaltigkeit in Großen Forstbetrieben pauschal als gegeben angenommen, dies klammert leider aus das auch in größeren Betrieben bereist seit vielen Jahren eine nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung stattfindet.

Schade das trotz einiger guter Ansätze hier eneut die große Propagandakeule geschwungen worden ist, wer in der jetzigen Lage noch immer nicht die Komplexität der Gesamtsituation in unserer Umwelt anerkennt will aus meiner Sicht Recht haben aber nicht den Wald retten.