Wald im Burnout

Das war vom 07. bis zum 09. April das Thema auf der 69. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates in Warnemünde.

Mit der Frage ans Plenum “Wie steht es um den Deutsche Wald?” eröffnete der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck die diesjährige Sitzung in Warnemünde. Ganz im Zeichen der Folgen des Dürrejahres 2018 fand Georg Schirmbeck klare Worte wie es um den Wald aus der Sicht der Fachleute und Betroffenen in Mitteleuropa steht. Diese Einschätzungen spiegeln sich auch wieder im Thema der Tagung und dem dazu erstellten Flyer.

Zum Abschluss der Eingangsworte stellte er zu Recht fest das die Forstwirtschaft nicht das Problem darstellt sondern im Gegenteil ein Teil der Lösung sein kann.

Stellvertretend für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft listete Staastsekretär Dr. Aeikens eine kurze Übersicht der letzten Kalamitäten und Wetterextreme auf die den Wald in Deutschland getroffen haben. Und stellte den bishereigen finanziellen Rahmern dar der für den Wald durch die Bundesregierung zur Verfügung gestellt wird um die Folgen für den Waldbesitz abzumildern.

Trotz seiner Erkenntnis das die Wälder unverzichtbar sind und dass diese der ganzen Gesellschaft zugute kommen, sprach er jedoch nur von “den Anpassungen in den Wäldern und in unseren Köpfen.”

Von einem Umdenken der Gesellschaft im Umgang mit den natürlichen Ressourcen und über die erforderliche Diskussion in der Bundespolitik welche darüber hinausgehenden Massnahmen und Schritte für einen Stop der fortschreitenden CO2 Emssionen erforderlich sind sprach er leider nicht.

An finanzieller Unterstützung führte Herr Dr. Aeikens an das ca. 25. Mio Euro an zusätzliche Mitteln für die GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstrukur und Küstenschutz) zweckgebunden bereitgestellt worden sind. Wenn diese Unterstützung in Relation zu anderen Branchen betrachet erkennt man das die Bundes- und auch Landespolitik noch lange nicht nach gleichen Massstäben und zu ungunsten des Waldes und der Forstwirtschaft handelt.

Im Zuge der anschließenden Diskussion mit den teilnehmenden Politikerinnen und Politikern kam unter anderem der Vorschlag auf das sich sowohl das Bundesparlament als auch die Landesparlamente zum Ziel machen sollten jeweils an einem Sitzungstag sich mit dem Thema Wald zu befassen.

Dieser Vorschlag wurde von den teilnehmenden Politikerinnen und Politikern sowohl auf Bundes- als auch auf Landesbene als nicht sehr realistisch eingeschätzt. Leider wird die “Systemrelevanz des Deutschen Waldes für die Gesellschaft in der Bundesrepublik” noch immer nicht erkannt.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuell immer wichtiger werdenden gesellschaftlichen Diskussion zum Klimawandel und den möglichen Gegenmassnahmen stellt der Wald einen wichtigen Teil der erforderlichen Reduktion an CO2 dar. Georg Schirmbeck führte dazu an das ohne die Forstwirtschaft alleine in Deutschland ca. 14 % mehr an CO2 Emmissionen freigesetzt würden.

Auf der anschließenden Festveranstaltung sprach der zuständige Minister Til Backhaus über die spezielle Situation der Wälder in Mecklenburg-Vorpommern und die laufenden Umbauten von Nadel- in Mischwälder. Insbesondere die geringe Bewaldung und die darüber hinaus bestehende Verinselung der Waldgebiete erfordert in Mecklenburg-Vorpommern große Anstrengungen in der Forstwirtschaft

Minister Backhaus und Georg Schirmbeck lobten zum Schluss der Veranstaltung die Gründung des Kompetenzzentrums Wald und Holz (KIWUH) im mecklenburgischen Gülzwo als eine positive Entwicklung auf Bundesebene für die Wissenschaftliche Unterstützung des Waldes in Deutschland. Das im Januar 2019 gestartete Kompetenzzentrum soll im Auftrag des BMEL die FNR als Projektträger für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe unterstützen. Darüber hinaus sollen die derzeit 41 MitarbeiterInnen unter Leitung von Marcus Kühling (Ehemals Deutscher Forstverein) Fach- und Verbraucherinformationen rund um die Themen Wald, nachhaltige Forstwirtschaft und Holzverwendung und deren Beitrag zum Klimaschutz erarbeiten.

Warnemünder Erklärung

Pressemitteilung des DFWR zur 69. Jahrestagung


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