Am 31.03. hatte die Landesvertretung Forst und die Fachgruppe der Forstwirte nach einer langen Anlaufphase die Möglichkeit mit Herrn Staatssekretär Dr. Berges im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein erstes Kennenlern- und Arbeitsgespräch zu führen. Dazu fand im neuen Dienstgebäude des MLV im Stadttor unweit des Nordrhein-Westfälischen Landtages eine Hybridveranstaltung gemeinsam mit den Kollegen des BDF statt. Seitens des Ministeriums waren Herr Dr. Berges in Vertretung für Frau Ministerin Gorißen, der Landesforstchef Herr Hartmann, sowie die Kollegen aus der
Forstabteilung Herr Daamen und Herr Hueck teil. Erstmalig nahm auch Frau Biro für den Bereich Personal Geschäftsbereich, Grundsatzangelegenheiten, Aus- und Fortbildung teil.
Seitens der IGBAU diskutierten Marc Redemann und Peter Wicke die Themen und Fragestellungen sowohl der Gewerkschaft als auch der Personalvertretung von Wald und Holz NRW. Kollege Peter Wiese für die Fachgruppe musste leider kurzfristig absagen.
Besonders umfangreich wurde das Thema einer gerechteren Bezahlung für die Beschäftigten im Bereich des TV-L Forstes besprochen. Die IGBAU sieht hier das Land NRW in einer größeren Verantwortung als bisher die Interessen des Landes auch auf der Ebene der Tarifverhandlungen zu vertreten. Die Landesvertretung und die Fachgruppe sehen es nicht mehr als zeitgemäß an, dass es noch immer keine Entgeltordnung für den TV-L Forst gibt. In Zeiten von immer umfangreicheren Tätigkeiten und Aufgaben für Forstwirte und Forstwirtinnen reichen die Eingruppierungsmöglichkeiten schon seit längeren nicht mehr aus.
Insbesondere die Aufgaben als Revierleitung, die Tätigkeiten als Ranger außerhalb des Nationalparkes, die Arbeitslehrer am FBZ, die DIWA Funktionen in den FBB’s, die Umweltbildung an den Jugendwaldheimen entsprechen aus unserer Sicht nicht mehr den Grundgedanken der Tarifbildung im TV-L Forst.
Aber auch die Eingruppierung in der Eingangsstufe EG 5 im TV-L Forst muss aus der Sicht der IGBAU dringend reformiert werden, um auch in Zukunft dem demografischen Wandel auch im Wald entgegenzuwirken. Auch wenn der Landesbetrieb grundsätzlich bewusst über den eigenen Bedarf ausbildet, muss er als Arbeitgeber weiterhin konkurrenzfähig gegenüber Dritten bleiben. Und dazu gehört auch eine angemessene Bezahlung für die fachlich qualifizierte Arbeit als Forstwirtin und Forstwirt.
Das MLV sagte hier eine verstärkte Wahrnehmung letztendlich auch der eigenen Interessen auf der Ebene der TDL zu.
Auch die andauernden Diskussion über eine angemessen Eingruppierung und Besoldung im fortstlichen Aussendienst war ein Thema der Sitzung. Der Personalrat, die IGBAU und der BDF fordern bereits seit vielen Monaten hier eine angemessene Bezahlung und Anerkennung im Einstiegsamt als Försterin und Förster. Aber auch die Entwicklungsmöglichkeiten und vor allem die Karrieremöglichkeiten für den Gehobenen Dienst sehen die Personalvertretung und die IGBAU und der BDF als dringend verbesserungswürdig an.
Der Einstieg in die Laufbahn muss mit der EG 10 bzw. der A10 vergleichbar dem technischen Dienst die Grundlage der Tätigkeit sein, leider wird bis heute die Zusatzqualifikation druch die Laufbahnprüfung und das Anwärterjahr noch immer nicht in der Festlegung der Bezahlung berücksichtigt. Eine verbindliche Aussage zu diesem Thema gab es Seitens des MLV nicht, die Konkurrenz mit anderen Arbeitgebern ist dem Ministerium bewusst. Jedoch sind aus Sicht des MLV oft persönliche Gründe für den Weggang von Beschäftigten im Revierdienst und nicht die monetäre Situation entscheidend. Das sieht die Landesvertretung jedoch differenzierter und lässt die Aussage nicht unkommentiert gelten.
Als weiteren Punkt wurde die unklare Situation der Beschäftigten des Nationalparkforstamtes angesprochen. Eine erste Sitzung der Personalräte mit der Verwaltungsebene und der Besuch von Frau Bönnighaus aus dem MUNV und Herrn Hartmann aus dem MLV im Nationalpark haben zwar die Aussage einer „Türschildlösung“ bestätigt, jedoch konnte auch Herr Dr. Berges nur den aktuellen Stand dieser Entwikclung mit diesem Begriff bestätigen. Die politischen Vorgaben einer Zuordnung zum MUNV sind klar. Welche Bedeutung dies jedoch für die Beschäftigten, die Anbindung an den Landesbetrieb etc. hat konnte nicht
abschließend beantwortet werden. Peter Wicke stellte für den Personalrat beim Landesbetrieb klar, dass vor dem Hintergrund der fehlenden Entscheidungen und dem laufenden Prozess eine Information der Beschäftigten bei Wald und Holz NRW durch eine PR Info nicht erfolgen wird, da man letztendlich nichts weiß. Herr Hartmann sagte auch weiterhin eine laufende Information der Betroffenen zu.
Neben den Themen die vordringlich die Beschäftigten betreffen wurden noch weitere aktuelle Fragestellungen bearbeitet, diese können jedoch aus Gründen der Vertraulichkeit an dieser Stelle nicht kommentiert werden.
Die Landesvertretung und die Fachgruppe sehen diesen Termin nur als Auftakt an und vereinbarten abschließend mit MLV eine in Zukunft bessere und kurzfristigere Terminierung für den Austausch im Sinne der Beschäftigten.
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