PR Versammlung 2025 von Wald und Holz NRW

Peter Wicke, IGBAU, Marion, Hart, BDF, Peter Wiese, IGBAU, Priska Dietsche, BDF, Oliver Dreger BDF, Silke Gorissen Forstministerin NRW

 

Am 10. September 2025 fand die diesjährige Personalversammlung des Personalrates beim Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen in Werl statt. Aus allen Bereichen des Landes Nordrhein-Westfalen fanden sich Kolleginnen und Kollegen zur diesjährigen Versammlung an altbekannter Stelle in der Stadthalle in Werl ein. Seitens der Verwaltung und des Ministeriums Frau Ministerin, Silke, Gorissen, Landesforstchef, Daniel Hartmann, der Leiter des Landesbetriebes, Tim Scherer, und der Leiter des Landesbetriebes Thomas Kämmerling teil. Den Auftakt wie üblich in Personalversammlungen machte der Vorsitzende Oliver Dreger, er fasste in seinem Geschäftsbericht die Schwierigkeiten, Verhandlungen, Beschlüsse und Aufgaben der Personalvertretung des letzten Jahres zusammen. Insbesondere die sich seit Jahren hinschleppende Einigung auf eine aus Sicht der Personalvertretung korrekte Eingruppierung in den Forstbetriebsbezirke, sowie die aktuell anstehende Bewertung der Dienstposten ebenfalls für die Forstbetriebsbezirke waren lange, beziehungsweise sind noch immer strittig. Im Anschluss fasste Frau Ministerin Gorissen die forstpolitische Lage in NRW vor dem Hintergrund der knappen Haushaltsmittel zusammen. Die Ministerin stellt heraus, welche besonderen Anforderungen Aufgaben an die Beschäftigten des Landesbetriebes im letzten Jahr gestellt worden sind. Von der ASP Prävention, über die Waldbrandbekämpfung bis hin zur Abwicklung der Förderung des Waldbesitzes.

Leider jedoch stand Über allem das Diktat der knappen Haushaltsmittel und damit wurden auch ihrerseits keine positiven Aussichten im Hinblick auf die Personalknappheit und die Beschriftung von Stellen gemacht. Die anschließende Information durch Herrn Scherer, unter anderem zu der wirtschaftlichen Situation, fasste diese Aussagen noch einmal im Detail zusammen. Losgelöst von der finanziellen Situation gab Herr Scherer außerdem einen Überblick der erfolgten Mitarbeiterbefragung und deren Auswertung sowie draus resultierenden Schlussfolgerung und Umsetzungen.

Im anschließenden Beitrag von Herrn Kämmerling wurde auch noch einmal ein Blick auf die Historie der aktuellen Situation hingewiesen, in der Vergangenheit bestand keine Möglichkeit der Bildung von Rücklagen, dem Selbstbehalt der jährlichen Abführung an den Landeshaushalt, die Eigenversicherung des Landesbetriebes, die Untersagung der Holzvermarktung, das Abschaffen der indirekten Förderung und damit der Entzug der seit mehr als 30 Jahre erfolgreich geübten Praxis in der Betreuung des privaten Waldbesitzes. Er führte positiv, an, welche zusätzlichen Geschäftsfelder der Landesbetrieb aktuell bereits aktivieren konnte. Die zusätzlichen Einnahmen von Sponsoringmitteln, der Errichtung von Windenergieanlagen, den Betrieb von Friedwäldern und einiges mehr.

Durch alle Beiträge hinweg kam das Thema einer kommenden betriebswirtschaftlichen Überprüfung des Landesbetriebes vor. Die Personalvertretung des Hauptpersonalrates und der PR beim Landesbetrieb sind hier gefordert, bereits bei der Erstellung des Pflichtenheftes/des Auftrages mitzuwirken. Diese Anforderungen kommen die Arbeitnehmervertretung auch nach.

Aber all dies reicht nicht aus, um die chronische Unterfinanzierung des Landesbetriebes auszugleichen. Auch ein Betriebswirtschaftliches Gutachten wird hier keine unentdeckten Schätze heben und die Misere lösen.

Nach der Mittagspause, dann bestand die Möglichkeit der Jugend und Auszubildendenvertretung, des Bundes deutscher Forstleute und der Landesvertretung der IGBAU für Forst und Naturschutz in NRW ihre Worte an die Belegschaft zu richten.

Seitens der IGBAU wurde die grundlegende Fehlannahme kritisiert, wonach es einer betriebswirtschaftlichen Eigenfinanzierung in erheblichem Umfang bedarf um die Landesforstverwaltung zu betreiben.

Die Aussage des Landesvorsitzenden Peter Wicke dazu war „Warum muss eine Landesforstverwaltung überhaupt sich selbst durch Einnahmen finanzieren,  zumindest besteht die Forderung der Landesregierung dies in einem  einem nicht unerheblichen Umfang zu tun.

Die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen bieten ja auch nicht zur Finanzierung ihrer Schläuche und des Löschwassers auf einmal Grillartikel an.

Am Beispiel der finanziellen Situation der Stadt Köln stellte er die Verhältnismäßigkeit der Forderung des Landes gegenüber dem Landesbetrieb, Wald und Holz infrage. Was ist es dem Bürger, das Land NRW wert, dass sich die Beschäftigten des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen um den Wald kümmern?

Peter Wicke, Schloss, seinen Vortrag mit der Forderung endlich sich selbst ehrlich zu machen und zu erkennen, dass eine Landesforstverwaltung keine Firma, kein Unternehmen ist, sondern im Auftrag der Bürger und des Landes Nordrhein-Westfalen sich um die Sicherstellung der Waldflächen in NRW kümmert. Wer noch nicht erkannt hat, dass die Erhaltung des Waldes, kein Klimaschutz, kein Waldschutz, kein Naturschutz ist, sondern letztendlich dem Erhalt der Gesellschaft, und den Menschen dient. Der sollte noch einmal drüber nachdenken, welchen Preis wir bereit sind zu bezahlen, um unseren Wald zu erhalten.. Letztendlich ist es der Natur und dem Wald egal, in welcher Form er in Zukunft existiert, und er wird existieren. Aber möglicherweise in einer Form, die wir heute noch nicht kennen und die wir auch nicht mehr erleben werden.

Landesvertretung Forst und Naturschutz